Warum ist „La Petite France“ entgegen aller Klischees nicht als schmeichelnde Bezeichnung für ein Straßburger Stadtviertel zu verstehen? Wie fühlt es sich an, durch Diskurs- und Kommunikationsfähigkeit im Namen Europas weitreichende Entscheidungen zu treffen? Und nicht zuletzt: Welche authentische und spontane Konversation entwickelt sich mit Mitbewohnern eines Mehrfamilienhauses, wenn man zum vierten Mal den Volleyball in dessen Vorhof katapultiert?

Nachdem die französische Sprache über fünf Jahre hinweg erlernt wurde, war der Umgang mit solchen und ähnlichen Situationen für alle Schüler der Klasse 10b kein schwieriges, sondern vielmehr ein unterhaltsames und positiv herausforderndes Unterfangen. Nicht zuletzt ging die Idee einer Fahrt in unser Nachbarland als gemeinsamer Abschlussfahrt von der Klasse, die sich nun mit dem Gang in die Oberstufe als Klassenverband auflösen wird, selbst aus.

Gelöst und freudig verbrachten wir also 3 Tage, von 19.-21. Juni, in der elsässischen Großstadt und erfuhren dort Impulse unterschiedlichster Art – sei es kultureller Natur im Münster, im „Musée Alsacien“ oder im „Musée des arts contemporains et modernes“ (Museum für zeitgenössische und moderne Kunst) oder politischer Natur im Europaparlament, das uns seine Türen für eine Plenarsaal-Besichtigung und ein Rollenspiel öffnete. Letzteres forderte den Schülern Durchhaltevermögen (ca. 3 Stunden) und geistige sowie kommunikative Hingabe ab – schließlich ging es darum, in unterschiedlichen Fraktionen und Ausschüssen produktive Ansätze zu zwei relevanten aktuellen Fragestellungen zu verhandeln.

Aufgrund einer sehr kooperativen Wetterlage konnte glücklicherweise auch das schlendernde Erkunden und Seele-baumeln-Lassen in der pittoresken Altstadt Straßburgs in vollen Zügen genossen werden. Nicht zuletzt auch kulinarisch – sei es beim gemeinsamen Flammkuchenessen in einem lauschigen Restaurant einer versteckten Ecke Straßburgs oder bei einem gemütlichen gemeinsamen Picknick im schönen und weitläufigen Orangerie-Parc.

Allen Schülern der 10b wünschen die beiden Begleitlehrer Herr Moser und Frau Erkert weiterhin viel Freude mit der französischen Sprache, ganz unabhängig davon, ob diese am HSG zukünftig noch weiterhin erlernt werden wird oder nicht. Denn die Fahrt nach Straßburg hat gezeigt: Hinter jeder Mauer und an jeder Ecke könnte sich jemand befinden, für den es sich lohnt, eigene Sprachkompetenzen zu aktivieren, um in ein nettes Gespräch zu kommen.  

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