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September 6, 2024
·
Schulleben

Verabschiedung unseres langjährigen Schulleiters Josef Knoblauch

Von
Amelie Erkert

Mit dem primären, zunächst recht pragmatisch anmutenden Ziel, die Schülerzahl des Hohenstaufen-Gymnasiums in Bad Wimpfen wieder steigern zu wollen, trat Oberstudiendirektor Josef Knoblauch im Schuljahr 2013/ 14 seine Stelle als Schulleiter an eben diesem Standort an.
Dass ein solcher Anspruch, so sachlich er zunächst wirken mag, in einer Funktion als Schulleiter über eine rein organisatorisch-pragmatische Herangehensweise hinausgeht und vielmehr einen Facettenreichtum zwischenmenschlicher Kompetenzen notwendig macht, denen es tagtäglich gerecht zu werden gilt, davon zeugt die 11-jährige und vielfach geschätzte Amtszeit von Josef Knoblauch.
Aufrichtige Dankbarkeit und Wertschätzung, die von Herzen kommt, waren entsprechend die durchgängig spürbaren Empfindungen des Schulpersonals sowie des gesamten Kollegiums, das am Schuljahresende, dem Spätnachmittag des 15. Juli, im sonnendurchfluteten Kreuzgang der Schule zusammenkam, um Herrn Knoblauch in seinen Ruhestand zu verabschieden. Die musikalische Begleitung durch die HELS-Brass-Band des HSGs, gesanglich dargebotene Dankesworte des gesamten Personals sowie ein kulinarisch-gemütlicher Ausklang im Anschluss an die würdigenden Reden trugen hierbei zum intim-feierlichen Rahmen der Verabschiedung bei.
Vielleicht gar bezeichnend für das hohe Maß an Authentizität, mit dem Herr Knoblauch sein Amt über die langen Jahre hinweg bekleidete, waren die Redner aus den Fachschaften, denen Herr Knoblauch selbst angehörte (Religion und Bildende Kunst) sowie allen voran die Rede des stellvertretenden Schulleiters Rüdiger Hellstern – sie alle betonten, fast unisono, für Herrn Knoblauch charakteristische Persönlichkeitsmerkmale, die oben genannten spezifischen Kompetenzen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Schulentwicklung möglich machten.
Bewundernd herausgestellt wurde hierbei allem voran das ehrliche Interesse von Herrn Knoblauch an den Belangen aller am Schulleben Beteiligter, das sich in einer durchgängig spürbaren Nahbarkeit und Zugewandtheit äußerte. Konkret bedeutete dies, bei Herrn Knoblauch stets mit einem offenen Ohr und vor allem einer bewusst hierfür aufgebrachten Zeit rechnen können zu dürfen. Ob es sich hierbei um schulexterne Kommunikationspartner wie z. B. die Stadtverwaltung, Bürgermeister oder andere Kooperationspartner, einen der unzähligen Schüler der insgesamt elf Abiturjahrgänge, Eltern, eine der insgesamt vier Schulsekretärinnen und drei Hausmeister oder einem Lehrkörper des sich stets im Wandel befindenden Lehrpersonals handelte, war hierbei irrelevant. Jeder wurde bei Herrn Knoblauch mit gleicher Ernst- und Aufmerksamkeit bedacht.
Das Interesse an allen schulischen Belangen beinhaltete für Herrn Knoblauch jedoch nicht nur die genannten kommunikativen und organisierenden Tätigkeiten, sondern -für ihn selbstverständlich- stets auch die partizipierende aktive Teilhabe – so durften Schüler und Lehrer häufig Zeuge seines zupackenden und hingebungsvollen Engagements werden, sei es innerhalb des Schulalltags oder bei außerunterrichtlichen Veranstaltungen, wenn es galt, unterstützend mitzuwirken und gegebenenfalls auch derjenige zu sein, der „als Letzter das Licht ausmacht“. Mit sichtbarer Freude brachte sich Herr Knoblauch so über die Jahre auch instrumental in die oben bereits erwähnte schuleigene Brass-Band sowie in vielzählige musikalische Darbietungen der Schule (Musicals, Theater, Konzerte) mit ein. Genauso wenig ließ er es sich nehmen, persönlich für eine angemessene Präsentation der Schule nach außen zu sorgen – sei es durch das persönliche Herumführen interessierter Schülerinnen und Schüler oder durch die von ihm erstmals initiierten Elterninformationsabende, ein Konzept, das in der Folge ebenfalls von anderen Schulen im Umkreis positiv bewertet und umgesetzt werden sollte.
Wesentlich, insbesondere bei der Ausführung führender Tätigkeiten, ist weiterhin eine aufrechte, werte-geleitete Haltung, die von außen allzu oft entweder abgetan oder unreflektiert als selbstverständlich gegeben erachtet wird. Dass genau dieser Wesenszug beim scheidenden Schulleiter ohne Frage gegeben und stets handlungsleitend war, spiegelte sich in einigen Aspekten wider, die innerhalb der einzelnen Rückblicke der Redner lobend erwähnt wurden: So kam die aufrechte, wenn nötig auch streitbare Art Herrn Knoblauchs dann zum Tragen, wenn es galt, das HSG im Vergleich zu umliegenden Schulen, insbesondere konkurrierender G9-Gymnasien, nachdrücklich zu profilieren oder eine solche Profilierung bewusst herbeizuführen, wie beispielsweise durch die Einführung der Wahl der zweiten Fremdsprache Latein, die Einführung von NWT als Kernfach in der Kursstufe ab Schuljahr 2018/ 19 oder die Kunst-Profilierung ab Schuljahr 2019/ 20. Mit gleicher Überzeugung erfolgte im Jahr 2017/ 18 die Einführung des pädagogisch-didaktischen Konzepts des „Hirngerechten Lehrens und Lernens“, das in der Folge der Gesamtheit aller am HSG unterrichteten Fächer zugrunde gelegt wurde.  
Das letzte Attribut, das sowohl vom außerschulischen als auch vom schulischen Umfeld Herrn Knoblauchs an ihm geschätzt und von den Rednern exponiert herausgestellt wurde, ist seine Offenheit in Bezug auf Innovationen und Initiativen. Insbesondere die Tatsache, dass eben diesen -oft aus unterschiedlichsten fachlichen Richtungen stammend- von Herrn Knoblauch mit gleicher Begeisterung und Tatkraft beigekommen wurde, wird ihm hoch angerechnet. So wurde durch ihn Sorge dafür getragen, dass schulische Kooperationen im sprachlichen Bereich aufrechterhalten oder neu initiiert werden konnten (z. B. E-Twinning, Erasmus sowie alle am HSG verfügbaren Schüleraustausche). Auch außerschulische Kooperationen wie die Fortführung der Kooperation mit Solvay oder neu etablierte Kooperationen (z. B. mit dem Ruderverein Bad Wimpfen, Lidl sowie Kolbenschmidt) profitierten von dieser Bereitschaft.
Nicht zuletzt waren es ebenfalls schuladministrative Neuerungen, denen sich Herr Knoblauch verpflichtete und die insbesondere vor dem Hintergrund der angestrebten Digitalisierung wegweisend wurden. Neben der Digitalisierung des Vertretungsplans und Umstellung auf „Untis“ sei hierbei vor allem die 2019/ 20 erfolgte Einführung der digitalen Informations- und Kommunikationsplattformen (Infoportal und Elternportal) genannt.
Auch infrastrukturellen Neuerungen stand das HSG unter Leitung Herrn Knoblauchs offen gegenüber – so wurde das HSG -im informationstechnologischen Bereich- im Jahr 2017/ 18 zur Pilotschule im Tabletversuch des Landes Baden-Württemberg beim Pilotprojekt „Tablets an Gymnasien“ (Klasse 7-10).
Eine letzte und weitreichende Neuerung infrastruktureller Natur, die besonders aktuell sichtbare Formen annimmt, ist die bereits im Jahr 2018/ 19 durch den Schulträger initiierte Schulsanierung in mehreren Bauabschnitten, die Herr Knoblauch von Anfang an intensiv begleitet hat.

Von der Vielzahl wertschätzender Beiträge sichtlich berührt, ließ es sich zum Ende der Veranstaltung hin auch Josef Knoblauch nicht nehmen, seinerseits Worte des Dankes an das Schulpersonal und sein Kollegium zu richten. Eine zukunftsweisende Perspektive nahm er abschließend zu dem Zeitpunkt ein, an dem es galt, die ihn bis dato begleitenden Insignien an seine Nachfolge zu übergeben. Bei der Erläuterung des jeweiligen Symbolgehalts der unterschiedlichen präsentierten Gegenstände betonte Herr Knoblauch selbst nochmals die für ihn stets handlungsleitenden Werte, die die vergangene Schulleitung für ihn zu einer erfüllenden werden ließen.
Die erwähnten Insignien werden ab dem kommenden Schuljahr 2024/ 25 Studiendirektorin Anita Wollmann-Dittmer, bereits seit 2006 als Abteilungsleiterin innerhalb der erweiterten Schulleitung tätig und am 1. August offiziell vom Regierungspräsidium Stuttgart als neue Schulleiterin bestellt, in ihr neues Amt begleiten.

Insignien mitSymbolgehalt – Josef Knoblauch betont die handlungsleitenden Werte, die die vergangene Schulleitung für ihn zu einer erfüllenden werden ließen.

Mit Worten aufrichtiger Dankbarkeit und Wertschätzung wurde Schulleiter Josef Knoblauch nach einer Amtszeit von 11 Jahren in intim-feierlichem Rahmen von seinem Kollegium und dem Schulpersonal verabschiedet.

             

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