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Das Neueste vom Hohenstaufen-Gymnasium
December 16, 2023
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Vive l’amitié franco-allemande – Schüler des Hohenstaufen-Gymnasiums zelebrieren die deutsch-französische Freundschaft

Von
A.Erkert

Die Aula des Hohenstaufen-Gymnasiums hob sich am Mittwoch, den 22. November, bereits rein optisch von ihrem gängigen Erscheinungsbild ab – zum einen war sie in den Farben Blau, Weiß, Rot illuminiert, zum anderen war sie, dem Eindruck des Schulleiters Josef Knoblauch folgend, so voll wie noch nie.

Ein Novum war zusätzlich zu diesem äußeren Erscheinungsbild auch der Inhalt des Abends: Geladen wurde zum 1. Französischen Abend am Hohenstaufen-Gymnasium.

Von ungefähr kommt eine solche thematische Ausrichtung der Abendveranstaltung in diesem Kalenderjahr genauso wenig wie -generell- die Relevanz des Fachs Französisch im Schulalltag – beides fußt auf einem bewussten Bekennen der beiden Nachbarländer zueinander – eine bejahende Haltung, die über eine lange Zeit hinweg keine Selbstverständlichkeit war, zu keinem Zeitpunkt leichtfertig betont wurde und die nunmehr genau vor 60 Jahren mit dem Elysée-Vertrag zwischen Kanzler Adenauer und Präsident De Gaulle absichtsvoll und voller Tatkraft bestärkt wurde.

Dass eine solche Partnerschaft von Nationen, basierend auf Freundschaft und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, auch heute noch keine Selbstverständlichkeit und deshalb beispielhaft für andere Krisenherde in der Welt sei, betont die stellvertretende Bürgermeisterin Cornelia Bär-Stoll in ihrer Ansprache zu Beginn der Veranstaltung.

Ein Ansinnen in dieser politischen Größenordnung wird allerdings nur dann zu einer greifbaren Realität, wenn Menschen miteinander in direkten Kontakt treten und nur auf Basis dessen ein echtes Verständnis für und Freude am Lebensstil des anderen entwickeln können. Das unterstreicht auch Julia Laras, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees der Stadt Bad Wimpfen mit der Partnerstadt Servian, in ihrem Grußwort, indem sie die interkulturelle Kompetenz, die mit dem von den Schülern geleisteten Spracherwerb einhergeht, sehr bestimmt von eben nur vermeintlichen Alternativen wie automatischen Übersetzungshilfen abgrenzt.

Dass genau diejenigen zentralen Elemente eines echten Miteinanders, die Sprachkompetenz im Französischen sowie das Interesse und die Freude an der französischen Kultur, bei den Sprachschülern des HSGs in bemerkenswerter Weise vorhanden ist, war an diesem Abend mehr als augenfällig: Souverän präsentierten die Hauptakteure, Französisch-Schüler jeder Altersgruppe (von Lernern im 1. Lernjahr bis zu Abiturienten), als Gastgeber des Abends ihrem Publikum ein zweistündiges Programm.

Rahmenbildend war hierbei das mitreißende Bläserensemble des HSGs mit Klavierbegleitung, das mit zahlreichen französischen Klassikern wie Trenets „La mer“ oder Dassins „Aux Champs-Elysées“ aufwartete, die bilinguale Moderation der Zehntklässler Noah Laras, Thilo Neureuther, Mathieu de Borman, Emil Reinhardt und Nicolas Schmitt, die kulinarische Versorgung mit französischen Köstlichkeiten wie Quiches und Madeleines aus der Hand der Jahrgangsstufe 1 sowie eine aufwendige, mit Liebe zum Detail eigenhändig hergestellte Dekoration der Französischlerner der neunten Klasse.

Am Fuße eine großdimensionierten Eiffelturms entspann sich nach pathetischem musikalischem Auftakt durch Charpentiers „Te Deum-Prélude“ eine breitgefächerte Einsicht in die französische Lebensart – von Chansons über Gedichte bis hin zu anrührend vorgetragenen chorischen Gesängen (Coulais „Vois sur ton chemin“) und kleinen wie großen Theaterstücken – was die Schülergruppen der Unter- sowie Mittelstufe eigenständig präsentierten, begeisterte das Publikum.

Letzteres wurde von den Schülern der Mittelstufe auch zum Mitgestalten und -denken angeregt – sowohl zum richtigen Verständnis französischer Redewendungen wurde das Publikum animiert als auch zum Faktencheck im Rahmen eines Museumsgangs durch die Regionen Frankreichs und eines „quiz français“.

Andächtige Stille herrschte im Zuschauerraum dann schließlich, als Schülerinnen des aktuellen Leistungskurses, Claudia Walz und Emma Wölfert, mit großer Souveränität und geballter Sprachkompetenz ein fiktives Interview auf die Bühne bringen, das unter der Leitfrage „Pourquoi le français?“ Vorzüge und Dimensionen des Fremdspracherwerbs, hier des Französischen, eruiert.

Immer wieder kommt in solchen Überlegungen fast leitmotivisch die vielgenannte interkulturelle Kompetenz zur Sprache, die sich vornehmlich im direkten Kontakt zwischen Menschen entwickeln kann. Dieses hohe Gut im Zuge des Spracherwerbs bleibt auch an diesem Abend nicht bloßes Theorem, schließlich pflegt die Französisch-Fachschaft Austauschplattformen unterschiedlicher Größenordnung – sei es der Schüleraustausch der 9. Klassen mit der Schulpartnerstadt Meaux, eine sich speziell für Erstlerner gerade entwickelnde Austauschmöglichkeit mit Straßburg oder ein mediengestützter Austausch auf Distanz und „en ligne“ (die Internetplattform „e-twinning“).

Keiner dieser drei Kooperationspartner ließ es sich nehmen, an diesem Abend Präsenz zu zeigen. Und so hallten gleich mehrfach französische Grußworte durch die Aula des HSGs. Und spätestens, wenn vorne auf der Projektionsfläche das bewegte Bild von begeisterten jungen Deutschlernern in Frankreich über den Bildschirm flackert, Schülern also, die sich ihrerseits unsere Sprache aneignen, dann wird die Botschaft des Elysée-Vertrags unmittelbar spür- und fühlbar sowie -sicher ist sicher- laut und deutlich von den jungen Lernern in Worte gefasst: „L’amitié, c’est cool!“

Die Schulleitung des HSGs sowie insbesondere die Französisch-Fachschaft bedankt sich bei der Öffentlichkeit für das rege Interesse, bei allen Mitwirkenden des Abends für die tatkräftige Unterstützung und nicht zuletzt bei den Hauptakteuren des Abends, den Französischschülern des HSGs – es war wahnsinnig toll zu sehen, wie begeistert und souverän ihr euer Können und eure Freude daran an diesem Abend auf einer solchen Plattform darbieten konntet.

Félicitations!

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